So wie bei mir dieser Tage sieht es wohl bei allen Ozeanseglern früher oder später im Wohnzimmer aus: Berge von Ausrüstungsgegenständen.
Letzte Woche habe ich die neuen Segel und den Schlepp-/Windgenerator abgeholt. Auf dem Foto sind von links nach rechts die GIII (ein mittelgroßes Vorsegel), ein UV-Schutzüberzug für das Vorsegel, eine Sturmfock (das orange Segel) und ein Großsegel.zu sehen. Und alles von der Hamburger Segeldesignerei PrimeSails. Im Mai, wenn der Mast steht, sehe ich dann, ob die Segel auch alle passen und sich niemand vermessen hat.
Für den Schleppgenerator, der im Vordergrund auf dem großen Karton zu sehen ist, habe ich mich nach langem Hin- und Her entschieden. Hauptsächlich, weil so ein Schleppgenerator, anders als die üblichen Windgeneratoren, keinen Mast am Heck benötigt. Außerdem vermeidet man beim Schleppgenerator den Installationsaufwand eines Mastes, er ist leiser und die Gefahr, daß Finger oder anderes Unerwünschte in die Rotorblätter geraten, ist geringer.
So funktioniert der Schleppgenerator: An den eigentlichen Generator wird eine 30 Meter lange Leine (auf dem Boden rechts neben dem Karton mit dem Generator) angeknotet, an deren Ende der Wasserpropeller kommt (das lange schwarze Gerät rechts neben der 30-Meter-Leine). Den Generator befestigt man am Heckkorb des Bootes, schließt das Kabel an die Batterie an, mit einem zwischengeschalteten Laderegler, damit die Batterie nicht überladen wird. Die 30-Meterleine mit dem Wasserpropeller wird dann Hand über Hand am Heck ins Wasser gelassen, bis all 30 Meter ausgebracht sind. Dann wird der Propeller durch das vorbeiströmende Wasser angetrieben und liefert so den Strom. Diese Methode funktioniert also nur bei Fahrt durchs Wasser bzw. vor Anker bei starker Tidenströmung. Daher gibt es die Möglichkeit, den Generator mit einem Rotor auszurüsten und ihn an einem Fall z.B. auf dem Vorschiff hochzuziehen und mit zwei Halteleinen zu fixieren. So kann man dann auch am Ankerplatz Strom erzeugen.