Weiterschleifen

Am Samstag habe ich noch die allerletzten Reste der Antifoulingfarbe, die sich abkratzen ließen, abgekratzt und eine erste Testfläche mit Epoxyprimer angestrichen, um zu sehen, ob er hält. Epoxyprimer ist eine Zwei-Komponentenfarbe, die als Schutzschicht gegen das Wasser auf den Rumpf kommt, bevor die bewuchshemmende Antifoulingfarbe als Letztes daraufkommt. Soweit ich das per Augenschein und anfassen beurteilen konnte, hält der Primer. Am Sonntag habe ich dann mit dem Schleifen weitergemacht. Das wird mich jetzt doch immer noch einige Tage beschäftigen, d.h. einige Wochenenden. Außerdem habe ich auch den Ankerkastendeckel mit der Flex von den Resten des Laminats, mit dem der Sandwichschaum überdeckt war, entfernt. Ich wußte ja schon, daß dabei viel Schleifstaub entsteht, aber daß es so unglaublich viel werden würde und er sich auch überall hinverteilt, hatte ich nicht gedacht. Selbst durch meine zwei Schichten Kleidung sind die Glasfaserteile gedrungen, so daß mir in der S-Bahn die Arme juckten, was erst nach dem Duschen aufhörte. Zum Glück hatte ich das ganze Boot mit Folie abgehängt, so daß der Schleifstaub unter dem Boot blieb und sich nicht in der ganzen Halle auf den anderen Boote verteilte. Leider habe ich davon keine Fotos und vom Schleifen auch nicht, aber das sieht genau so aus wie am ersten Schleiftag http://janprahm.de/wider-die-schwerkraft/ , nur daß jetzt eben die Folie drumherum ist. Jetzt ist der Ankerkastendeckel fast fertig vorbereitet, um ihn wieder mit Sandwichschaum und Laminat stabil zu machen.

Abgekratzt!

Am Mittwoch Abend letzter Woche meldete sich mein alter Freund Jens und meinte er hätte vier Tage frei und wolle mir beim Schleifen des Unterwasserschiffes helfen. Das war wie ein Geschenk des Himmels, denn die Unterstützung durch Jens bedeutete große moralische Unterstützung und natürlich tatkräftige Mithilfe. Gesagt, getan.

Nachdem sich wie berichtet das Abschleifen der Antifoulingfarbe als sehr mühsam herausgestellt hatte, hatte ich es auf Anraten einiger Leute mit Abbeizen versucht. Das war aber ein glatter Schuß in den Ofen, zum Glück kein sehr kostspieliger, denn die Beize stellte sich als fast wirkungslos heraus. Aber die dritte Methode war dann viel erfolgreicher: Mit einer Ziehklinge den ganzen Mist abkratzen. So haben Jens und ich am Freitag Morgen zwei Ziehklingen nebst Ersatzklingen gekauft und wie die Weltmeister die Farbe vom Unterwasserschiff gekratzt. Antifoulingfarbe abkratzenDas war zwar immer noch tierisch anstrengend und wir schwitzten wie beim Joggen um die Alster, aber es ging wenigstens sichtbar voran. Und führte bei mir zu Muskelkater an einer ganz unerwarteten Stelle, nämlich am Bauch. Das muß davon kommen, dass man zum Kratzen den ganzen Körper einsetzen muß gepaart mit unnatürlichen Haltungen, die dazu führen dass man „aus dem Bauch heraus“ arbeitet. Stimmt insofern In voller Schutzmonturauch, als dass man bei dieser Arbeit so gut wie nicht denken muß. Als Wochenendausgleich zur Büroarbeit nicht das Schlechteste. Völlig verdreckt aber zufrieden, ungefähr die Hälfte der Fläche geschafft zu haben, fuhren wir am Abend nach Hause. Am Samstag Foffteinging es dann weiter, wenn auch schon mit etwas lahmen Flügeln, denn der erste Tag steckte uns im wahrsten Sinne des Wortes in den Knochen, sprich die Schultern und Hände taten uns weh.

Aber am Nachmittag kamen zum Glück wie angekündigt erst Barbara und kurze Zeit später Riccardo dazu, so dass wir uns mit den zwei Ziehklinge abwechseln konnten. So hatten wir dann am zweiten Tag fast alles geschafft. Da Jens am Sonntag wieder in Richtung Heimat abreisen musste, bin ich am Sonntag alleine zum Boot und habe in ca. 2h den Rest abgekratzt.

Leider war das aber nur der erste Arbeitsgang, es muß trotz allem noch geschliffen werden, da wir mit den Klingen nicht alles restlos abbekamen. Aber das kommt dann in zwei Wochen erst dran.