Tja, der zweite Teil der Überführung war etwas bewegter, als der erste, was vor allem an der bewegten Nordsee bei Borkum lag. Von Groningen hatten wir noch zwei Stunden bis zur Seeschleuse in Delftzijl am Dollart und sind von dort erst einmal über den Dollart und die Emsmündung nach Borkum gesegelt und haben dort übernachtet. Es stellte sich dann auch als die richtige Entscheidung heraus, den ursprünglichen Plan gleich nach Wedel durchzusegeln, aufgegeben zu haben, denn in der Nacht blies es kräftig aus Südost, da hätten wir also mitten in der Nacht gegenan bolzen müssen. So mußten wir uns nur Mittags die ca. 2nm von der Borkumer Hafenausfahrt bis zum Emshauptfahrwasser gegen Wind aber mit der Strömung durchkämpfen. Aber mit einfach gerefftem Groß und Motorunterstützung ging das sehr gut. Es war auch gleich ein guter Test für das Boot, denn es kam viel Wasser über das Deck. Eine Stelle an der Fußreling war offensichtlich undicht, da zeigten sich ein paar Wassertropfen unter Deck und die Doradelüfter ließen etwas Wasser durch, was aber auch kein Wunder war.
Nach ca. 2 Stunden waren wir dann durch das Borkumer Riffgatt auf der Nordsee, wo wir als erstes den ersten deutschen Hochseewindpark zu sehen bekamen, wo gerade die ersten Windräder installiert wurden, immer bewacht von einem umgebauten Fischkutter, der aufpasste, daß wir ja nicht zwischen die stählernen Füße der Windräder gerieten.
So segelten wir den Rest des Tages und in die Nacht hinein mit achterlichem Wind und nur der Genua. Mit Sonnenuntergang wurde es dann aber auch schon kalt und kälter. Mitten in der Nacht mußten wir dann die Weser- und Jademündung passieren. Da war das Radar sehr hilfreich, denn man konnte sehr schön die Fahrwassertonnen und vor allem die auf Reede liegenden Schiffe und vor allem die große Lücke zwischen ihnen erkennen.
Im Morgengrauen erreichten wir dann die ersten Tonnen der Elbemündung und von da an ging es erst gegen die Tide bis Cuxhaven, ab wo die Tide dann mitlief und wir geschwind bis nach Wedel segeln konnten. Auf den letzen Meilen kamen noch hefitge Böen über die Elbe, die es in sich hatten.
Am Abend waren wir dann im Hafen.
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